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Ein Rückschritt für Vielfalt und Unternehmenskultur

Unternehmen kapitulieren vor politischem Druck

Der Basler Pharmakonzern Roche hat kürzlich angekündigt, seine globalen Diversitätsziele zu streichen (https://www.srf.ch/news/schweiz/basler-pharmakonzern-pharmariese-roche-streicht-globale-diversitaetsziele-wegen-trump). Dieser Entscheid erfolgt als Reaktion auf Dekrete des US-Präsidenten Donald Trump, die Programme zur Förderung von Gleichberechtigung am Arbeitsplatz untersagen. Konkret bedeutet dies, dass Roche keine festen Zielwerte mehr für den Anteil von Frauen in Führungspositionen oder für die Beschäftigung ethnischer Minderheiten anstrebt. Stattdessen sollen die "Chief Diversity Offices" in den USA und am Hauptsitz in Basel umbenannt und neu ausgerichtet werden, wobei der Fokus nun auf "Inklusion und Zugehörigkeit" liegt – Begriffe, die ohne konkrete Diversitätsziele wenig Aussagekraft besitzen. ​


Ein fatales Signal an Mitarbeitende und Talente

Diese Entscheidung sendet ein besorgniserregendes Signal an die Belegschaft und potenzielle Bewerberinnen und Bewerber. Unternehmen, die Diversität aktiv fördern, profitieren von einer Vielzahl unterschiedlicher Perspektiven, was nachweislich zu innovativeren Lösungen und einer stärkeren Marktposition führt. Indem Roche seine Diversitätsziele aufgibt, riskiert der Konzern, als weniger attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, insbesondere von hochqualifizierten Fachkräften, die Wert auf ein inklusives Arbeitsumfeld legen.​


Unternehmenskultur in Gefahr

Die Streichung von Diversitätszielen hat direkte Auswirkungen auf die Unternehmenskultur. Ohne klare Vorgaben und Engagement für Vielfalt besteht die Gefahr, dass unbewusste Vorurteile und Diskriminierung zunehmen. Eine diverse Belegschaft fördert nicht nur den internen Zusammenhalt, sondern stärkt auch die Fähigkeit des Unternehmens, auf die Bedürfnisse einer vielfältigen Kundschaft einzugehen. Roche läuft Gefahr, diese Vorteile zu verspielen und sich langfristig selbst zu schaden.​


Anpassung oder Opportunismus?

Roche begründet diesen Schritt mit der Notwendigkeit, den gesetzlichen Vorschriften in den USA zu entsprechen. Allerdings stellt sich die Frage, ob es nicht möglich gewesen wäre, alternative Wege zu finden, um sowohl den rechtlichen Anforderungen zu genügen als auch das Engagement für Diversität aufrechtzuerhalten. Andere Unternehmen haben trotz des politischen Drucks Wege gefunden, ihre Diversitätsinitiativen fortzusetzen. Die Entscheidung von Roche könnte daher als opportunistischer Kniefall vor politischen Strömungen interpretiert werden, der die eigenen Unternehmenswerte und -ziele untergräbt.​


Aufruf zum Umdenken

Es ist an der Zeit, dass Unternehmen wie Roche ihre Verantwortung erkennen und sich nicht von politischen Einflüssen von ihrem Kurs abbringen lassen. Diversität und Inklusion sind keine leeren Schlagworte, sondern essentielle Bestandteile einer zukunftsfähigen und gerechten Unternehmenskultur. Mitarbeitende, Kunden und die Gesellschaft insgesamt sollten von global agierenden Konzernen erwarten können, dass sie für diese Werte einstehen – unabhängig von politischen Strömungen.



 
 
 

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